Altherrenfussball at its best
Atlantik 2-4 HR/Rug (1:2)
Vor der Abfahrt zeigte das Navi 60 Kilometer an und die Reise sollte sich lohnen. Eine wunderbare Sportanlage, ein guter Kunstrasen, der Duft von Bratwürsten in der Luft, einige trommelten schon vor Anpfiff und knapp 100 Zuschauer erwarteten unser Achtelfinalspiel gegen einen Gegner, der eine gute Rolle in der Landesliga spielt.
Das Spiel begann wie erwünscht und mit einem der ersten Angriffe nutzten wir auch gleich unsere erste Chance. Eine Kombination über links führte zu einem gut getimten langen Ball auf Basti und der ließ sich ausnahmsweise einmal nicht lumpen. Er verzichtete auf Übersteiger, die Sohle und knallte zur Freude aller mit seinem linken Hammer die Kirsche ins Netz – ein optimaler Start und schön herausgespieltes Tor.
Wie gewohnt ging es aber nicht so zielstrebig weiter und Atlantik kam mehr und mehr ins Spiel. Es waren intensive, aber überwiegend faire Zweikämpfe, angenehme Diskussionen und ein Schiedsrichter, der grundsätzlich auf Höhe war und vor allem das Spiel vernünftig im Griff hatte. So sollte Altherrenfußball sein und wenig später zeigte sich, dass das intensive Standardtraining der vergangenen Wochen mit dem Standardtrainer Waschatz Früchte trägt. Wrobleswky chippte einen Freistoß gefühlvoll an den 5er und Arturo freute sich über eine der einfacheren Tore. Wuchtig köpfte Arturo uneinhaltbar für den Torwart zum vielumjubelten 0-2 ein.
Der bisher souveräne Auftritt unserer Abwehr – Balla im Tor und auch die vier Mannen vor ihm hielten alles auf, was so auf das Tor kam – sorgte für eine etwas zu beruhigende 0-2 Führung. Ein weiterer langer Ball von Atlantik wollte Arturo in die Arme von Balla köpfen, der Stürmer hatte aber etwas dagegen und spitzelte den Ball vorbei ins Tor. Das 1-2 zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt und dementsprechend war die Laune beim Halbzeittee. Fabian philosophierte in dieser etwas über die Weltpolitik, Nille machte sich noch einmal die Haare schön und so bereitete sich jeder mental auf schwierige zweite 35 Minuten vor.
Die zweite Halbzeit startete jedoch erneut positiv für uns, wir ließen wieder den Ball gut laufen und es spielte uns ebenfalls in die Karten, dass wir nun mit Rückenwind agieren konnten. Balla nutzte den Wind zu zahlreichen langen Bällen, die stets brandgefährlich wurden. Die Abwehrspieler unterschätzten diese Bälle, aber wir konnten leider kein Profit davon schlagen. Entweder scheiterte es am Querpass oder der zuverlässige Tormann hielt den Ball.
So plätscherte das Spiel etwas vor sich hin. Hinten bekamen wir wenig um die Ohren und vorne bemühten wir uns die Standardsituationen erfolgreich umzusetzen – was dann auch gelingen sollte. Wroblewsky mit seinen Vorlagen Nummer zwei und drei, Karakas belohnte sich bei einer Freistoßflanke am zweiten Pfosten und es sollte sich gelohnt haben, dass Nille in der Halbzeit noch einmal seine Haare richtete – mit einem gekonnten Wischer traf er zum 1-4 nach einer Flanke von Sven Oliver.
So sollte das Spiel eigentlich entschieden sein, aber Atlantik gönnte sich den künstlerischen Höhepunkt der Partie. Ein Freistoß aus knapp 20 Metern landete im Knick und nur noch Ballas Fingerspitzen konnten den Ball berühren.
Abschließend lässt sich sagen, dass viele noch nie gegen Atlantik gespielt haben und es eine angenehme und schöne Reise war. Intensive Zweikämpfe inklusive Gesabbel auf höherem Nivea, ein Schiedsrichter auf Augenhöhe, ständiger Bratwurstgeruch in der Nase und eine dreistellige Zahl an Zuschauern – ein schöner Sonntag und nun geht es im Viertelfinale gegen Condor.
Ballandat – Abraham, Gorski (Bäthke), Karakas, Rußbüldt (Engl) – Wroblewsky, Maksimovic, Munzel, Barreto – Nadj (Boesten), Matthiessen